2. Kompetenzorientierter Methodenwürfel

2.2. Kompetenzorientiertes Lernprozessmodell RITA

Der vollständige Lernprozess beginnt mit dem Aktivieren von Ressourcen, setzt sich fort mit der Verarbeitung von Informationen, dem Anbahnen des Transfers und endet mit der Auswertung. 

Kompetenzentwicklung kann grob als ein Lernprozess in vier Schritten betrachtet werden, welches nach den Anfangsbuchstaben seiner Schritte durch das Wort RITA zusammengefasst wird.

Der Würfel baut sich somit Schicht für Schicht von unten nach oben auf.

RITA Kompetenzwürfel


A

Auswerten, Prüfen  und/oder Reflektieren

Ressourcen werden klassisch geprüft, eine Kompetenzbilanz erstellt, zur Reflexion angeregt, kontinuierliche Verbesserungsprozesse angebahnt und die Performanz beurteilt (Erfolg in der Praxis).

T

Transfer anbahnen

Know-how wird mit Transferaufgaben, Vorsatzbildungen und eigentlicher Praxisumsetzung aufgebaut. In selbstgesteuerten Phasen organisieren sich die Lernenden selbständig. Sie regulieren Interesse, Motivation und Wille über die  Reflexion ihrer Lernprozesse.

I

Informationen
verarbeiten

Neues Wissen wird an vorhandenes angeknüpft, in die eigenen kognitiven Strukturen integriert d.h. «verstanden» und in Übungen und auf aktuelle Problemstellungen angewandt.

R

Ressourcen aktivieren

Vorwissen, Interesse, Vorerfahrungen und aktuelle Problemstellungen werden aktiviert.


Folgende Regeln dabei sind zu beachten:

  • Kompetenz wird dann erreicht, wenn alle vier Stufen des Modells (von unten nach oben) durchlaufen werden. 
  • Je besser es gelingt, auf allen vier Stufen die Faktoren Wissen, Können und Wollen in den Lernprozess zu integrieren, umso nachhaltiger ist die Kompetenzausprägung. 
  • Die nächsthöhere Stufe ist umso erfolgreicher, je besser die unteren Stufen aus- und aufgebaut sind.
  • Der Königsweg ist auf allen Stufen der Einsatz von Fallbeispielen und Problemstellungen aus der Praxis.
  • Das Vierstufenmodell RITA kann über wenige Lektionen oder auch in grösseren Bildungseinheiten angewendet werden.