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L

Lehrgespräch

Beschreibung

Die ausbildende Person entwickelt das Thema durch geschickte Fragestellungen zusammen mit den Lernenden. Die Fragen haben Impuls-Charakter, sind anregend und mehrheitlich als offene Fragen formuliert. Je nach Steuerungscharakter werden zwei Formen unterschieden:

  • Beim fragend-entwickelnden Unterricht sind die Ziele und Fragestellungen in der Hand des Ausbildenden. Durch geschicktes Fragen entwickelt er im Prozess des Lehrens und Lernens ein bestimmtes Wissen unter Nutzung des Vorwissens der Lernenden. 
  • Beim betrieblichen Lehrgespräch wendet sich die Ausbildende je nach Anlass und Ziel am Arbeitsplatz oder in Arbeitsplatznähe an Einzelne  oder an eine Gruppe von Lernenden.  Je nach Situation wird als Vorgehen eine Belehrung, ein Abfragen, ein Nachfragen oder ein partnerschaftliches Fachgespräch gewählt.

Zweck und Wirkung

  • Durch geschickte Fragestellungen können die Lernenden zum Mit- und Nachdenken angeregt werden.
  • Expertenwissen und –vorgehen wird sichtbar.
  • Betrachtungsweise der Lehrperson wird als gemeinsame Basis erarbeitet, was nicht zwingend zum Selbst-Denken führt.
  • Zu enge Fragen lähmen kompetente Lernende und lässt sie passiv oder störend werden.

Sozialform

Plenum Plenum

Zeitbedarf

1–10 Minuten

Varianten

  • Als Einstieg um das Interesse zu wecken und vorhandenes Vorwissen aufzunehmen.
  • Im Lernprozess und bei der Auswertung häufig eingesetzte Methode um das Verständnis zu kontrollieren und zur Reflexion anzuregen.
  • Ausschlaggebend für den Erfolg ist die Gesprächsführungs- und Fragetechnik.

Links und digitale Lösungen

Einsatzmöglichkeiten im Lernprozess

RITA
WissenXXX
WollenXXX
Können


Lehrvortrag

Beschreibung

Der Lehrvortrag (Fachreferat, Input, Präsentation) sorgt für eine kompakte, gut gegliederte Information, die für alle Lernenden gleichermassen bestimmt ist. Er wird unterstützt durch Visualisierungen. 

In einer Einleitung wird das Interesse des Lernenden geweckt. Der Hauptteil ist durch eine klare Gliederung gekennzeichnet. Der Schluss ist kurz und bündig. Er fasst das Wesentliche zusammen (Fazit, Zitat, Checkliste) oder fordert zur Handlung auf (Appell, Auftrag, Botschaft).

Die Gliederung des Vortrages folgt einem roten Faden, welcher für die Lernenden nachvollziehbar ist, z.B. vom Einfachen zum Schwierigen, vom Beispiel zum Allgemeinen, vom Problem zur Lösung, vom Beginn bis heute, von der Planung zur Realisierung,  etc. Die eingesetzten Medien sind sinnvoll reduziert und unterstützen den Vortrag ohne vom Vortragenden abzulenken.

Zweck und Wirkung

  • Viele Lernende erhalten gleichzeitig dieselben Informationen.
  • Die Expertenstruktur wird kompakt dargelegt.

Sozialform

Plenum Plenum

Zeitbedarf

10–30 Minuten

Varianten

  • Der Vortrag sollte 15–20 Minuten nicht überschreiten und klar vom Lehrgespräch getrennt sein.
  • Als Video- oder Audiopodcast kann eine gute Produktepräsentation oder ein Vortrag über das Inter-/Intranet verteilt werden.
Links und digitale Lösungen


Einsatzmöglichkeiten im Lernprozess

RITA
Wissen
X
Wollen

Können


Leitfragen

Beschreibung

Vor oder zu Beginn des Unterrichts werden Leitfragen gestellt, die im Laufe der Lernveranstaltung beantwortet werden sollen. 

Die Lernenden setzen sich mit den Leitfragen auseinander und aktivieren ihr anschliessbares Wissen und ihre Vorerfahrungen dazu.

Die Fragen werden zu gegebener Zeit wieder aufgenommen, ergänzt und spätestens am Ende der Lernveranstaltung beantwortet.

Zweck und Wirkung

  • Mit den Leitfragen werden Struktur und Schwerpunkte eines Experten sichtbar. 
  • Das Vorwissen wird aktualisiert.
  • Das zukünftige Lernen wird durch die gestellten Fragen fokussiert.

Sozialform

Einzelarbeit Einzelarbeit / Partnerarbeit Partnerarbeit   

Zeitbedarf

10–30 Minuten

Varianten

Links und digitale Lösungen

Einsatzmöglichkeiten im Lernprozess

R I T A
Wissen X X X
Wollen X X
Können X


Leitprogramm

Beschreibung

Das Leitprogramm ersetzt die Lehrperson und folgt in Form einer schrittweisen Instruktion einer linear-zielgerichteten Gesamtkonzeption. Der normalerweise theoretische Inhalt wird für das Selbststudium elektronisch (Website, Lernprogramm, etc.) oder in Form eines Heftes dargeboten. Die Lernmittel sollten aber wenn möglich selbsterklärend sein und ein selbstständiges, schrittweises Arbeiten ermöglichen

Es enthält Angaben über die Ziele, das Vorgehen und die Arbeitsorganisation. Alle Sachinformation werden schriftlich und/oder multimedial (Animation, Video, Audio)  in leicht verdaulichen Kapiteln dargeboten. Diese Inhalte werden über verschiedenartige Vertiefungsaufgaben und Lernzielkontrollen in jedem Teilschritt selbständig anhand der Lösungen überprüft. Erst die abschliessende Prüfung wird durch die Lehrpersonen kontrolliert. Es gilt das "Mastery-Prinzip": Die Lernenden können erst dann zur nächsten Einheit übergehen, wenn sie diese Prüfung bestanden haben. Andernfalls müssen Sie den entsprechenden Stoff noch einmal durcharbeiten.

Nachdem die Lernenden in die Arbeitsweise eingeführt wurden, beobachtet die Lehrperson und steht den Lernenden beratend zur Seite. 

Zweck und Wirkung

  • Eigenes Lerntempo wird berücksichtigt.
  • Die Lernenden lernen, sich selber zu organisieren.
  • Durch die eindeutigen Zielvorgaben ist die Wissensvermittlung gut organisiert und Inhalte werden schrittweise aufgebaut.

Sozialform

Einzelarbeit Einzelarbeit

Zeitbedarf

30–60 Minuten

Varianten

  • Leitprogramme können zur Repetition bei schwächeren Lernenden oder als Vertiefungsprogramme für stärkere Lernende eingesetzt werden.
Links und digitale Lösungen

Einsatzmöglichkeiten im Lernprozess

RITA
Wissen
XXX
Wollen
XX
Können
X


Leittext

Beschreibung

Die Lernenden werden mit einer praktischen Aufgabenstellung konfrontiert und erhalten für die selbständige Bearbeitung den Leittext.

Die Unterlagen enthalten Leitfragen,  Lesetexte und Quellenhinweise (Links, Videos, Präsentationen) zur Orientierung. Damit bereiten sich die einzeln oder in Kleingruppen vor und beantworten die Leitfragen zu den Grundlagen. Die Kenntnisse werden mittels einer Lernzielkontrolle überprüft. 

Zur Lösung der praktischen Aufgabe besprechen die Lernenden in der Gruppe verschiedene Alternativen und entscheiden sich für eine  Vorgehensweise. Dieser Plan wird durch den Ausbilder kontrolliert.

Die Arbeit wird dann arbeitsgleich oder arbeitsteilig durchgeführt und das Arbeitsergebnis von allein und/oder in der Gruppe kontrolliert.

Am Ende wird das Produkt beurteilt und die Vorgehensweise in der Gruppe und mit dem Ausbildenden reflektiert.

Zweck und Wirkung

  • Unterstützung der Eigeninitiative und Selbstständigkeit.
  • Entlastung des Ausbildenden während der Bearbeitung. 
  • Klare Vorgaben geben Orientierung und Sicherheit.

Sozialform

Einzelarbeit Einzelarbeit / Partnerarbeit Partnerarbeit --> Gruppe Gruppenarbeit / Einzelarbeit Einzelarbeit

Zeitbedarf

Über 60 Minuten

Varianten

  • Ein Leittext kann für  theoretische Fragestellungen (Marketingkonzept, Informatikprojekt, Problemanalyse, Zukunftsentwurf, etc.) eingesetzt werden, welche keine Möglichkeit der Umsetzung bieten.
Links und digitale Lösungen

Einsatzmöglichkeiten im Lernprozess

R I T A
Wissen

X X
Wollen
X X X
Können
X X X


Lernbegleitung

Beschreibung

Die ausbildende Person unterstützt in individuellen Phasen den Lernprozess durch seine Beobachtungen,  Feedbacks und den dargebotenen Mitteln bzw. Strukturen. 

Diese Methode findet oft während einer Übungsphase im Unterricht oder Labor, in einem Projekt oder bei einer Diplomarbeitsbegleitung statt. Wichtig für die Fachperson ist es, sich mit Ratschlägen und Lösungen bewusst zurück zu halten. Sie weist die Lernenden darauf hin, welche Medien zur Verfügung stellen, worauf zu achten ist oder gibt nur einen Impuls, in eine bestimmte Richtung weiter zu denken.

Zweck und Wirkung

  • Unterstützung der individuellen Lernprozesse v.a in der Selbst-und Methodenkompetenz
  • Anregung zur kritischen Problemanalyse und Reflexion.
Sozialform

Gruppe Gruppenarbeit / Partnerarbeit Partnerarbeit / Einzelarbeit Einzelarbeit

Zeitbedarf

1–10 Min

Varianten

  • Unterstützung der individuellen Lernprozesse v.a in der Selbst-und Methodenkompetenz
  • Anregung zur kritischen Problemanalyse und Reflexion.
Links und digitale Lösungen


Einsatzmöglichkeiten im Lernprozess

RITA
Wissen

XX
Wollen

XX
Können
X


Lernjournal

Beschreibung

Ein Lernjournal ist eine schriftliche Dokumentation des eigenen Lernprozesses. Es reflektiert die eigenen Erkenntnisse und ihre Umsetzung in die Praxis, aber auch das eigene Lernen. Ein Lernjournal bezieht sich auf die Phasen vor und während der Präsenzveranstaltung, auf die Phase der Nachbereitung sowie Umsetzung in die eigene Praxis. Das Lernjournal kann mit Fragestellungen und Anregungen von den Lehrpersonen unterstützt und vorstrukturiert werden. Diese beziehen sich z. B. auf:

  • vorhandene Ressourcen vor der Veranstaltung
  • die Vorbereitung zur Präsenzveranstaltung
  • den Erkenntnisgewinn während der Präsenzveranstaltung
  • die Kompetenzeinschätzung
  • die Umsetzung in eigenen Praxissituationen
  • das eigene Lernverhalten

Zweck und Wirkung

  • Übernahme von Selbstverantwortung 
  • Reflexion des eigenen Lernens

Sozialform

Einzelarbeit Einzelarbeit

Zeitbedarf

Über 60 Minuten

Varianten

  • Sinnvollerweise wird ein Lernjournal in einem Gesamtkonzept über den ganzen Lernprozess angelegt. Es kann auch gezielt in einzelnen Phasen angewandt werden. 
Links und digitale Lösungen

Einsatzmöglichkeiten im Lernprozess

RITA
WissenX
WollenXXXX
KönnenXX


Lerntempo-Duett

Beschreibung

Die Lernenden erhalten zuerst eine Aufgabe, die sie in Einzelarbeit erledigen sollen. 

Nach deren Beendigung begibt sich der Lernende an einen festgelegten Treffpunkt (z. B. die Mitte des Kursraumes, eigens aufgestellte Stühle, bei der Eingangstüre).

Die dort nacheinander aufeinandertreffenden Lernenden bilden jeweils ein Lerntempo-Duett. In Partnerarbeit tauschen sich über ihre bisherigen Ergebnisse aus und erhalten einen zweiten Auftrag, an dem sie dann weiterarbeiten.

Zweck und Wirkung

  • Eigenes Lerntempo wird berücksichtigt.
  • Personen mit ähnlichem Lerntempo tauschen sich aus und lernen miteinander.
  • Durch die Einteilung nach Arbeitstempo kann der Folgeauftrag differenziert werden. 
  • Die Lernenden sind immer aktiv und bewegen sich im Raum.

Sozialform

Einzelarbeit Einzelarbeit --> Partnerarbeit Partnerarbeit

Zeitbedarf

10–30 Minuten

Varianten

  • Das Lerntempo für eine  Gruppeneinteilung verwenden.
Links und digitale Lösungen

Einsatzmöglichkeiten im Lernprozess

R I T A
Wissen
X
Wollen
X
Können
X


Lese-Duett

Beschreibung

Der gleiche Fachtext wird von den zwei Lernenden im individuellen Tempo gelesen und bearbeitet (hervorheben, herausschreiben, etc.). Wenn die schnellere Person fertig ist, unterbricht auch die Andere. 

Die langsamer lesende Person erklärt den Inhalt bis zum Punkt, wo sie in dieser Zeit den Text bearbeitet hat. Der Rest des Textes wird dann von der schnelleren Person erklärt. 

Zum Schluss wird verglichen, welche Begriffe besonders wichtig sind und hervorgehoben wurden.

Zweck und Wirkung

  • Zur Entwicklung von Methodenkompetenz beim Lesen von Fachtexten.
  • Unterschiede in der Bearbeitungstiefe (oberflächliches oder genaues Lesen) werden sichtbar.
  • Die Lernenden lernen andere Bearbeitungsstrategien kennen. 

Sozialform

Partnerarbeit Partnerarbeit

Zeitbedarf

10–30 Minuten

Varianten

  • Statt dem Lesen von Texten, kann auch eine Serie von einfachen zu schwierigen Aufgaben gelöst und anschliessend besprochen werden.
Links und digitale Lösungen

Einsatzmöglichkeiten im Lernprozess

RITA
Wissen
XX
Wollen
X
Können